Aktienfonds und Indexfonds – zwei Anlageoptionen mit Erfolgsgeschichte und ihre Unterschiede

Seit um die Jahrtausendwende Indexfonds in Deutschland zugelassen wurden, verzeichnen sie eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Heute gibt es mehr als hundert Milliarden Euro, die darin investiert wurden, wobei die weiter steigenden Zuwächse noch lange nicht den Höhepunkt erreicht haben. Damit machen sie auch den traditionellen Aktienfonds immer stärker Konkurrenz und der eine oder andere fragt sich vielleicht, wo zwischen den beiden überhaupt der Unterschied liegt.

Was ist ein Indexfonds?

Ein Indexfonds, auch als Exchange Traded Funds bezeichnet, ist ein Investmentfonds, der Aktien in seinem Depot hat, deren Zusammensetzung sehr fix nach bestimmten Kriterien statt findet. Immerhin soll er stets einen bestimmten Aktienindex widerspiegeln. In diesem Zusammenhang ist auch von einem passiv gemanagten Fonds die Rede. Dies deswegen, da die Fondsmanager den Index beim Indexfonds einfach 1:1 in seiner Zusammensetzung abbilden. Manager von Aktienfonds setzen hingegen alles daran, durch eine gezielte Selektion eine möglichst optimale Entwicklung des Fonds zu gewährleisten.

Was ist ein Aktienfonds?

Ein traditioneller Aktienfonds beinhaltet Aktien, die nach dem Prinzip der Risikostreuung und den zu erwartenden Erfolgsaussichten gekauft werden. Basis der Orientierung ist dabei der gängige Aktienindex, wobei beim Fonds dann versucht wird, mittels geschicktem Agieren besser als diese Referenzindizes abzuscheiden. Hier ist die Rede von einem aktivem Fondsmanagement, der jedoch von vielen wissenschaftlich begründeten Thesen negative Aussichten auf Gewinnchancen zugeschrieben werden.

Unterschied zwischen Aktien- und Indexfonds
Während Aktienfonds also auf Steigerungen der Anlagewerte setzen, verfolgen Indexfonds dies schon mal gar nicht. Ihr Bestreben liegt vielmehr darin, dass der Marktindex möglichst genau nachgebildet wird. Das heißt, Papiere werden exakt in der Zusammensetzung gekauft, wie sie im jeweiligen Index enthalten sind. Dabei ist ein besseres Abschneiden als der Referenzindex meist eher unwahrscheinlich, doch das Ergebnis fällt meist auch nicht schlechter aus. Ein wesentliches Merkmal ist zudem, dass Indexfonds sehr transparent abgewickelt werden. Im Grunde genommen sind Indexfonds nichts Anderes als Aktienfonds, allerdings mit einem besonderen Konstruktionsprinzip.

Kostenfaktor zeigt Vorteil beim Indexfonds

Sowohl bei den Aktienfonds als auch bei Indexfonds handelt es sich um sogenannte offene Fonds, das heißt, es ist jederzeit realisierbar, Anteile zu kaufen oder verkaufen. Aktive Fonds werden meist direkt mit ausgebenden Fondsgesellschaft einfach getauscht, womit der Börsenhandel dieser Anlageprodukte eher die Ausnahme darstellt. Indexfonds werden hingegen meist nur über die Börse getradet. Darin liegt auch die Bezeichnung dieser ETFs als Exchange Traded Funds begründet, auch wenn eigentlich die Begriffe Indexfonds und ETF nicht zu hundert Prozent übereinstimmen. Beim herkömmlichen Aktienfonds müssen Anleger Ausgabe- und oft auch Rücknahmeaufschläge bezahlen, die hauptsächlich zur Deckung der Betriebskosten verwendet werden. Zudem wird eine Verwaltungsgebühr pro Jahr verrechnet, manchmal sogar eine sogenannte Performance Fee. Indexfonds hingegen sind günstiger, da weder Ausgabe- noch Rücknahmeaufschläge zu zahlen sind. Es gibt zwar eine jährliche Verwaltungsgebühr, die jedoch aufgrund des geringen Aufwandes für das Management meist gering ausfällt. Abgesehen davon sind noch Kosten, die in Zusammenhang mit dem Börsenhandel direkt oder der Verwahrung des Depots anfallen, zu zahlen. Wer sich hier aber einen der zuletzt häufiger anzutreffenden geeigneten Discount-Broker sucht, zahlt nur eine geringe Summe.

Vorteile des Indexfonds gegenüber dem Aktienfonds

Ein wesentlicher Vorteil des Indexfonds liegt darin, dass er normal an der Börse gehandelt wird. Damit wird einmal täglich der Preis, bzw. der Kurs, festgestellt. Damit ist der Fonds auch zu unterschiedlichen Preisen handelbar. Auch in Bezug auf die Rendite liegen die Vorteile bei diesem modernen Anlageprodukt. Denn wer sich die Werteentwicklung der vergangenen Jahre ansieht, muss feststellen, dass Aktienfonds nur in ca. 20 Prozent der Fälle eine bessere Performance an der Börse erreicht haben als vergleichbare Indexe. Da der Indexfonds immer gleich zu bewerten ist wie der Index selbst, kann daraus der Schluss gezogen werden, dass Indexfonds besser abschneiden als der aktiv gemanagte Aktienfonds.

Aktive Aktienfonds sind nur unter Umständen rentabel
Vielleicht stellt sich der eine oder andere Anleger die Frage, wann sich ein Aktienfonds lohnt. Dazu ist zu sagen, dass erst einmal eine Mehrrendite erwirtschaftet werden muss, um die Mehrkosten gegenüber dem Indexfonds auszugleichen. Erst wenn dann noch eine bessere Performance gegeben ist, übertrifft die Rendite diejenige des Indexfonds. Das ist jedoch nicht immer der Fall, weshalb die Beliebtheit von zweitgenanntem Produkt – gerade bei Kleinanlegern – nach wie vor massiv steigt.

Leave a comment

Your email address will not be published.


*