Ein Ausblick auf den Aktienmarkt 2019

All jene, die sich heute schon darüber Gedanken machen, wie sich diverse Aktientitel im kommenden Jahr entwickeln werden, sollten zu Beginn einen Blick in die Vergangenheit werfen. Welche Ereignisse waren dafür verantwortlich, dass Aktienkurse nach oben oder nach unten geklettert sind? Blickt man etwa auf die letzten Jahre zurück, so waren es immer wieder politische Ereignisse (Präsidentschaftswahlen), die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, weltweite Krisen (so etwa Terroranschläge wie Kriege oder Ölpreiskrisen) oder auch veränderte Marktbedingungen, die durch neue Gesetze entstanden sind.

Jeden Tag kann es zu einem Ereignis kommen, sodass die Kurse an die Aktienmärkte nach oben klettern oder nach unten abstürzen. Wer mit Aktien über einen Online Broker handelt, der weiß, dass man oft die Ruhe bewahren muss – vor allem auch dann, wenn es mit den Kursen steil nach unten geht. Nun stellt sich die Frage, welche Ereignisse im kommenden Jahr eintreffen könnten, die einen Einfluss auf die Märkte haben. Auch hier wird die Niedrigzinspolitik der EZB eine wesentliche Rolle spielen – 2019 soll nämlich der Leitzins angehoben werden. Aber auch die EU-Wahlen könnten mitunter für ein kleines Börsenbeben sorgen.

 

Rückblick und Prognose

Blickt man auf das Jahr 2018 zurück, so dürfen sich all jene, die in Aktien investiert haben, nicht beklagen. Die Märkte haben sich – und das trotz der schwelenden Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko, China, Kanada und auch den Mitgliedsstaaten der EU – extrem stark entwickelt. Berücksichtigt man zudem noch, dass die FED den US Leitzins angehoben hat und die Inflation ebenfalls gestiegen ist, so kann man fast schon von einer überraschenden Entwicklung sprechen.

2019 soll, so die Experten, aber die Rechnung dafür präsentiert werden. So etwa, wenn es um die Teuerungsrate geht. Diese wird nämlich immer von der Lohnentwicklung angetrieben. Die blieb in den USA aber in den letzten Jahren, obwohl die Arbeitsmarktdaten verrieten, die Arbeitslosenrate liege unter 4 Prozent, moderat. Langsam aber sicher scheint sich das jetzt aber zu ändern – die Stundenlöhne sind im August um 0,4 Prozent gestiegen; im Juli konnte eine Steigerung um 0,3 Prozent verbucht werden.

Somit hat die Lohndynamik, verglichen mit dem Jahr 2017, ein Niveau von 2,9 Prozent erreicht – der höchste Wert seit dem Sommer 2009. Es wäre also ein Inflationsdruck möglich, der dafür sorgt, dass die FED noch schneller bei den Zinserhöhungen werden wird. Steigen die Zinsen schneller als erwartet (oder prognostiziert), geraten die Aktienmärkte unter Druck.

 

Welchen Anteil hat die Steuerreform gehabt?

Aber es gibt noch andere Gründe, die dafür verantwortlich sind, dass der Bullenmarkt im Jahr 2019 wohl keine Fortsetzung erleben wird. So sind die Analysten von Capital Economics der Meinung, der S&P 500 Aufwärtstrend, der im Jahr 2018 beobachtet werden konnte, wird 2019 enden – gegen Ende des kommenden Jahres soll der S&P 500 bei 2.300 Punkten stehen. Das wäre, verglichen mit den heutigen Werten, ein Minus von rund 20 Prozent.

Wie diese „düstere“ Prognose gerechtfertigt werden kann? Mit den Unternehmensgewinnen. Die US Konzerne haben im zweiten Quartal des Jahres 2018 nicht nur Umsatzsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich verbuchen dürfen, sondern steigerten den Gewinn je Aktie ebenfalls um knapp 25 Prozent.

Aber nicht nur die gut laufende Konjunktur sorgte für ein hohes Umsatzplus bei den Konzernen – es war auch die amerikanische Steuerreform. Das heißt, man kann von einem einmaligen Effekt ausgehen, der sich so schnell wohl nicht wiederholen lassen wird. Fakt ist: Die Steuerreform hat zwar für hohe Umsätze gesorgt, ist aber nicht nachhaltig, sodass die Umsätze in den kommenden Jahren nicht weiterhin im zweistelligen Bereich wachsen werden können. Das beweisen auch die Zahlen der Nachsteuergewinne, die zuletzt stärker als die Erträge vor Steuern gestiegen sind.

Umsatzsteigerungen können 2019 nicht wiederholt werden

Zudem kommen noch die bereits hohen Preise für die importierten Vorprodukte in den USA. Diese werden sich garantiert negativ auf die Kostenseite der US Betriebe auswirken und ebenfalls für eine Belastung auf Seiten der Erträge sorgen. Kommt es 2019 tatsächlich zu einem Handelskrieg, so sind zusätzliche Kosten vorprogrammiert, die die US Konzerne stemmen müssen – das würde wiederum ein größeres Minus bedeuten. Befasst man sich also mit den aktuellen Entwicklungen und konzentriert sich auf die getätigten Prognosen, so wird schnell klar, dass die US Betriebe im kommenden Jahr keine Umsatzsteigerungen im Bereich der 20 Prozent verbuchen werden.

 

Auch die Entscheidungen der EZB werden eine tragende Rolle spielen

Auch könnte das Ende der Niedrigzinspolitik durch die EZB eine Belastung für die Aktienmärkte werden. Bislang gibt es zwar keine Hinweise, dass der Leitzins im kommenden Jahr angehoben wird, jedoch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass der Leitzins nicht für die Ewigkeit bei 0,0 Prozent liegen kann. Es ist somit nur noch eine Frage der Zeit, bis der Leitzins steigt und die Aktienmärkte belastet werden.

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