Die Zahlen sind alarmierend
Ende letzten Jahres waren in Deutschland knapp 6,6 Millionen Menschen überschuldet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung um 2,7 Prozent. Spitzenreiter bei der Schuldnerquote war mit 13,0 Prozent Berlin. Am wenigsten Menschen betraf dies mit 7,1 Prozent in Bayern. Bundesweit stieg der Schnitt auf 9,7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Überschuldung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Schuldner auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein wird, seine Schulden wieder auszugleichen. Dank der positiven konjunkturellen Entwicklung wurden zwar bisher die bisherigen Höchststände zwischen den Jahren 2005 und 2008 nicht wieder erreicht. Gleichwohl stellt ein ernstes gesellschaftliches Problem dar, wenn knapp zehn der Prozent der Bevölkerung nicht in der Lage sind, ihre finanzielle Situation auf eigene Faust in den Griff zu bekommen.
Falsches Konsumverhalten und Scheidungen sind die Hauptgründe
In die Schuldenfalle gerät man in den seltensten Fällen von heute auf morgen. Zwar können auch schwere Schicksalsschläge dazu führen, dass man aufgenommene Kredite nicht mehr begleichen kann. Im Regelfall aber ist der Weg in die Verschuldung ein schleichender Prozess. Häufig hat dies mit einem den eigenen Einnahmen nicht angepassten Ausgabeverhalten zu tun. Diese Tendenz hat sich mit dem vermehrten Konsum über das Internet in den letzten Jahren gesteigert. In der Folge häufen sich die Rechnungen und Mahnungen bis schließlich Urteile und Vollstreckungsbescheide folgen. Eine weiterer häufiger Grund für Überschuldungen sind Unterhaltsleistungen nach dem Ende einer Ehe. Denn plötzlich müssen vom gleichen Einkommen zwei Haushalte finanziert werden. Zudem fallen die steuerlichen Vorteile des Ehegattensplittings weg.
Der mögliche Ausweg: das Verbraucherinsolvenzverfahren
Wenn die Schulden über den Kopf gestiegen sind, ist der sinnvollste Weg der zur Schuldnerberatung. Denn wenn eine vollständige Begleichung der Schulden nicht mehr realistisch erscheint, sollte ein Schuldenbereinigungsplan erstellt und im nächsten Schritt ein Verbraucherinsolvenzverfahren in die Wege geleitet werden.
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