Die IT-Branche in Pandemiezeiten: Gut durchgekommen?

Die Corona-Pandemie und die daraus resultierende Krise für die Wirtschaft geht an kaum einer Branche spurlos vorüber. Die IT-Branche jedoch ist nicht so hart getroffen worden wie beispielsweise Kunst, Kultur und Gastronomie. Es gibt bereits mehrere Untersuchungen zu diesem Thema, vor allem was die Gehaltsstruktur der IT-Fach- und Führungskräfte angeht. Demzufolge gab es 2020 sogar einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Und für das laufende Jahr gibt es gleichlautende Prognosen. Allerdings gibt es Auswirkungen, die sich anders bemerkbar machen, im Homeoffice zum Beispiel.

Höchste Gehälter in München

Wie die Studien belegen, ist die Bezahlung innerhalb der IT-Branche weltweit höchst unterschiedlich. Am meisten verdienen IT-Kräfte in München. Dort gibt es sogar mehr Geld als in den Metropolen London oder Paris. Berater verdienen am meisten und Führungskräfte verdienen in der Regel doppelt so viel wie ihre Angestellten, soweit sie in einem Konzern beschäftigt sind. Für den Mittelstand gilt, dass der Unterschied nicht ganz so groß ist. 

Steigende Gehälter trotz Pandemie

Während einige Branchen sehr unter der Pandemie und den Begleiterscheinungen leiden und mit rückläufigen oder stagnierenden Gehältern kämpfen, gilt dies für die IT nur bedingt. Stattdessen verdienen ITer im Jahr 2020 sogar 1,6 Prozent mehr Geld als noch im Jahr zuvor. Das ergab eine Studie der Vergütungsberatung Compensation Partner. Dies gilt als Mittelwert: 50 Prozent der Beschäftigten liegen unter dem Median, 50 Prozent darüber. Damit ist der angegebene Wert genauer als ein Mittelwert. Die Studie umfasst 12.225 Datensätze von 19 IT-Fach- und 12 IT-Führungsfunktionen. 

Das meiste Geld scheffeln demnach die Consultants mit einem jährlichen Bruttogehalt von 75.700 Euro. Sicherheitsexperten liegen bei etwa 70.000 Euro. Am wenigsten verdienen Softwareentwickler im Frontend mit 57.300 und SAP-Entwickler mit 60.000 Euro pro Jahr. Die Benachteiligung von Frauen ist auch in der IT deutlich sichtbar, so lag die Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen bei rund 5.000 Euro – zugunsten der männlichen Beschäftigten. Und Führungskräfte können sich über 133.700 Euro jährlich freuen, während ihre Fachkräfte auf 63.900 Euro kommen. Ferner gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt. 

Schulabschluss und Bildung ein wichtiger Faktor

Ebenfalls eine sehr große Rolle spielt der Abschluss, den ein Arbeitnehmer hinter sich gebracht hat. Bei gleicher Tätigkeit bekommt ein Angestellter mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung deutlich weniger Gehalt als ein Kollege mit einem Bachelor oder einem Master. Und wer über einen Doktortitel verfügt, kann mit 12.000 Euro mehr auf dem Gehaltszettel rechnen, im Vergleich mit einem Master. Erfahrung zahlt sich ebenfalls aus, die Gehälter steigen innerhalb von 12 Jahren von 51.000 auf 66.000 Euro. 

Bonuszahlungen blieben weitestgehend aus

Einen gewissen negativen Einfluss auf das Gehalt hatte die Corona-Krise dann aber doch. Denn erfolgsabhängige Boni wurden im Jahr 2020 deutlich weniger ausgezahlt. Der Rückgang liegt hier bei etwa einem Viertel. Es wird jedoch erwartet, dass sich bei den Boni eine Erholung einstellen wird und es 2021 eine Steigerung von rund 1,8 Prozent geben wird. 

Kein “War for Talents” – vorübergehend

Die Corona-Situation hat zudem dafür gesorgt, dass es im “War for Talents” zu einer Waffenruhe gekommen ist. Wer im Jahr 2019 noch wechselwillig gewesen ist, hat es sich spätestens 2020 überlegt und bleibt lieber in sicheren Gefilden. Aber auch hier bahnt sich eine Änderung an – die Jagd nach den besten Talenten wird in eine neue Runde gehen, so viel ist sicher. 

Homeoffice auf dem Vormarsch

Vor der Pandemie waren Homeoffice-Plätze heiß begehrt, aber von den Führungskräften nicht gewollt. Es wurde befürchtet, dass die Produktivität leidet. Doch wie die Homeoffice-Pflicht nun gezeigt hat, ist dies überraschenderweise nicht der Fall, im Gegenteil. Denn die Fachkräfte halten sich nicht bei GGBet Deutschland auf oder zocken andere Spiele auf dem Computer. Stattdessen wird produktiv gearbeitet, mit freier Zeiteinteilung und viel Zeit für die Familie. Daher wird es für Unternehmen nun immer schwieriger, ihren Arbeitnehmern einen Homeoffice-Platz zu verwehren. Die Arbeitswelt ist mehr denn je in einem Wandel. Dadurch ändern sich auch die Ansprüche der Arbeitnehmer: Zuschüsse für die Büroausstattung zu Hause oder Urlaub aus familiären Gründen sind schon keine Seltenheit mehr. 

Neue Arbeitswelten erschließen sich

Die Verknüpfung von Homeoffice mit der Firmenzentrale ist auch eine Chance für Weiterentwicklung. Denn schließlich braucht es Fachkräfte, wenn es um Remote-Verbindungen geht. Auch groß angelegte Videokonferenzen gehen nicht immer so leicht von der Hand, wie es im Privatbereich aussieht. IT-Sicherheit und Kommunikationstechnik sind während der Pandemie immer wichtiger und entscheidender geworden, was vielen IT-Fachkräften neue Chancen eröffnet. 

Gesucht: IT-Helpdesk-Analysten und Systemadministratoren

Zwar hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt zuletzt etwas entspannt, dennoch rechnet die Branche nicht damit, dass die Gehälter deshalb wieder sinken. Stattdessen werden neue Fachkräfte gesucht: Vor allem IT-Helpdesk-Analysten und Systemadministratoren sollten sich hier angesprochen fühlen. 

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