Studien: Umsatz mit Handel und Dienstleistungen im Netz steigt

Der Umsatz mit Handel und Dienstleistungen im Internet ist 2018 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Dies geht aus verschiedenen Studien wie dem Branchenreport Onlinehandel 2018 des IFH Köln, Informationen des Handelsblatts und weiteren Datensätzen hervor. 2019 könnte trotz drohender Rezession der Umsatz noch einmal weiter steigen.

 

Onlinehandel wächst kräftig

Laut der Studie des IFH Köln wuchs der Onlinehandel in Deutschland zuletzt um rund zehn Prozent auf insgesamt 63 Milliarden Euro für das Jahr 2018. Der Onlinehandel überflügelte zwischen 2012 und 2017 mit 92 Prozent Umsatzsteigerung beim Wachstum die Konsumausgaben der privaten Haushalte, die um zwölf Prozent stiegen, sowie die Umsatzsteigerungen des Einzelhandels (plus 15 Prozent). Damit ist der Handel mit Waren und Dienstleistungen im Netz einer der Wachstumsmotoren der Wirtschaft. Entscheidend sei dabei der Einfluss renommierter Internet-Unternehmen, so die Studie. Die Marktmacht von Amazon habe beispielsweise für die „Amazonisierung des Konsums“ gesorgt: Der Online-Riese zeichnet sich für das Entstehen ganz neuer Märkte im Netz aus. Jedoch droht in manchen Bereichen, beispielsweise beim Verkauf von Elektronik, eine Monopolisierung des Internet-Marktes.

Dienstleistungen als Motor des Onlinehandels

Positive Entwicklungen gibt es auch von anderer Seite. So ermittelte Statista, dass der Umsatz im interaktiven Handel mit Dienstleistungen in Deutschland seit dem Jahr 2014 von 9,84 Milliarden Euro auf 15,99 Milliarden Euro gestiegen ist. Das Wachstum war bislang stetig und sollte auch im Falle eines verringerten Wirtschaftswachstums beständig bleiben. Die Palette der angebotenen Dienstleistungen im Netz wächst dabei weiterhin. Anbieter wie Amazon, Netflix, Apple und Spotify haben die Potentiale digitaler Dienstleistungen inzwischen zu zentralen Pfeilern ihrer Businesspläne gemacht: Nicht zu greifendende Güter wie Filme und Musik, aber auch Information tragen immer mehr zum Gesamtumsatz bei. So verlagern sich auch die Einnahmen etablierter Nachrichtenportale immer mehr ins Netz. Online-Journalismus von Redaktionen der Zeit, des Spiegels oder des Focus haben die Umwälzungen durch das Internet inzwischen gemeistert. Weiteres Wachstum entsteht aus Branchen wie Internet-Glücksspiel oder Online-Wetten: Anbieter im Internet wie bet365 machen es den Kunden möglich, die Wettquoten direkt über einschlägige Webseiten einzusehen, Wetten dort zu platzieren und online ausbezahlt zu werden. Dadurch sinkt die Hemmschwelle für die Teilnahme. Den gleichen Effekt machen sich auch Online-Händler wie Amazon zunutze, welche ständig bemüht sind, Kaufvorgang und Bezahlung noch schneller und bequemer ablaufen zu lassen. So haben viele große Portale bereits Ein-Klick-Zahlvorgänge eingeführt, um Impulskäufe zu fördern.

 

Wird sich das Wachstum verlangsamen?

Die bereits erwähnten Studien werden von Zahlen des ibi-Instituts Regensburg gestützt, welche ebenfalls Wachstum in denselben Größenregionen voraussagen. Allerdings wird in der Studie vor einem Abflachen des Wachstums gewarnt: So solle der Umsatzanteil des Interethandels in den nächsten fünf Jahren von zehn auf 15 Prozent steigen. Dies entspreche jedoch einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von lediglich noch 6,6 Prozent. In den Jahren von 2010 bis 2017 habe das Plus im Schnitt 18 Prozent pro Jahr betragen. Grund dafür sei unter anderem der Anteil mittelständischer Fachhändler, der sich seit dem Jahr 2000 fast halbiert habe. Die Verlangsamung des Wachstums könnte jedoch aufgehalten werden. So ist der Online-Umsatz mit dem Lebensmittelhandel weiterhin gering, dürfte in den kommenden Jahren aber stark ansteigen. Insgesamt bleiben die Aussichten, trotz drohender Rezession und weniger starkem Wachstum, für Onlinehandel und Dienstleistungen gut.

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